Der 27. Januar 2020 ist der 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. Wir erinnern an den Völkermord an 6 Millionen Juden in Deutschland und Europa. Der Holocaust-Gedenktag ist Bündnis C Bedürfnis und Verpflichtung, unsere Liebe und Verbundenheit mit dem jüdischen Volk zu bezeugen.
Der Jahrestag wurde 1996 von Bundespräsident Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Auch 2020 gibt es keinen Grund, Antisemitismus und Antizionismus nur bestimmten Gruppen in Deutschland zuzuweisen. Als christliche Partei widersprechen wir der Leugnung des Holocaust genauso wie den Forderungen nach einem Schlussstrich der Erinnerung. Buße und die wiederkehrende Bitte um Vergebung für das unermessliche deutsche Unrecht der Vernichtung des jüdischen Volkes sind für Deutschland keine Schande, sondern Voraussetzung unserer Glaubwürdigkeit und einer geheilten Beziehung zu Israel. Wir sind dankbar, dass Westdeutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diesen Weg der Versöhnung beschritten hat und Israel die ausgestreckte Hand nicht zurückgewiesen hat.
Wir brauchen heute keine Betroffenheitsrituale, sondern eine klare Positionierung unserer Regierung zugunsten Israels inmitten feindlicher Nachbarn. In Deutschland darf es keine Quds-Tag Demonstrationen geben, in der EU keine Urteile wie die des EuGH zur Kennzeichnung israelischer Waren und in der UN keine Resolutionen, die Lügen über Israel zementieren. Im grassierenden Antisemitismus in Deutschland und Europa geht auch die Saat einer indifferenten Regierungspolitik und antiisraelischer Berichterstattung der Medien auf. Wir sind alarmiert von der Respektlosigkeit und Anmaßung gegenüber Israels Ministerpräsident Netanyahu eines öffentlich-rechtlichen Senders im ARD-Kommentar von Sabine Müller zum Holocaust-Gedenken in Yad Vashem.
Bündnis C fordert eine glaubwürdige Politik Deutschlands an der Seite Israels. Die Verbundenheit mit Israel ist für uns nicht nur Staatsräson, sondern entspringt unserem Bewusstsein für die besondere Rolle Israels in der Weltgeschichte und unserer Verantwortung gegenüber dem jüdischen Volk.