Die CDU hat eine neue Vorsitzende. Annegret Kramp-Karrenbauer steht für Kontinuität und will dennoch die verschiedenen Flügel der CDU dahinter einen. Die Bestätigung aller fünf bisherigen Stellvertreter in ihren Ämtern befestigt jedoch den bisherigen Kurs.

Während Friedrich Merz für die Wiederbelebung konservativer Werte, von Eigenverantwortung und sozialer Marktwirtschaft warb, bediente Annegret Kramp-Karrenbauer ein „Weiter so“ der CDU auf dem linksliberalen Kurs von Angela Merkel.

Arne Karin EU web© European Union 2018 – Source : EP„Es ist sicher richtig, dass wir als Politiker nicht schwarzmalen und den Untergang beschwören sollen“, sagt dazu Arne Gericke als Europaabgeordneter von Bündnis C. Aber wenn Kramp-Karrenbauer von Mut spricht, muss es auch um Mut zur Wahrheit gehen. Ein ‚wir können das, wir wollen das und wir werden das‘ ist keine Antwort auf die sehr realen Krisen der Gesellschaft, für die keine der etablierten Parteien Lösungen hat.

„Woher sollen denn die fehlenden Ärzte, Pflegekräfte, Lokführer, Handwerker, Lehrer usw. kommen?“, fragt die Bundesvorsitzende von Bündnis C, Karin Heepen. „Sie wurden nicht geboren und wir ernten hier kollektiv, was wir über Generationen gesät haben. Es ist überall in Westeuropa dasselbe, dass Familien keinen Nährboden in der Politik bekommen – eine Frucht der über 50 Jahre währenden 68er Agenda, die die Familie aushöhlen will und uns ein dramatisches Nachwuchsproblem beschert hat. Kinder sind nun mal nicht nur individuelle Glücksfaktoren.“

Es geht bei der neuen Parteispitze nicht um die CDU, sondern um unsere Gesellschaft, die mit tatkräftiger Unterstützung der CDU auf den neomarxistischen Kurs getrimmt wurde. Wie soll eine nun noch mehr gespaltene CDU dieser Gesellschaft überzeugend eine andere Vision vermitteln? Ein Zurück zu den Verhältnissen von vor 50 Jahren, wie es der konservative und der wirtschaftsliberale Flügel mit Merz erhoffte, wird es auch mit dem JU-Chef als neuem Generalsekretär nicht geben. Denn die Abkehr von der sozialistischen Vollversorgungsmentalität ist ja nicht etwa bequem.

„Wir brauchen eine politische Großoffensive für starke Familien“, fordert Gericke. „Das gebieten uns die universalen Gesetzmäßigkeiten, die uns in der Bibel gegeben sind. Nur so können wir langfristig das Leben zukünftiger Generationen ermöglichen.“ Wenn Kramp-Karrenberger nicht einmal das C der CDU ausspricht, ist eine Erneuerung der CDU-Politik aus unseren christlichen Überzeugungen nicht zu erwarten. Woher sonst soll aber die beschworene Stärke der CDU kommen?

„Deshalb arbeiten wir in Bündnis C zusammen mit unseren europäischen Partnern und Think Tanks an einer Wirtschafts- und Sozialpolitik, die der Natur des Menschen entspricht und unsere wichtigen Beziehungen stärkt“, ergänzt Heepen. Aus diesen Beziehungen lebt unsere Gesellschaft. Die Leitlinien dafür finden wir im Fundament des christlichen Glaubens, aus dem Europa Leben empfangen hat. Und aus diesem Geist gibt es auch für die Krisen unserer Gesellschaft Antworten.

08.12.2018

Karin Heepen