Nach unserer ersten Veranstaltung im Jesidischen Kulturzentrum in Celle am 18. März 2019 waren Vertreter von Bündnis C am Ostersamstag 22. April von der Vereinigung der Jesiden in Siegen eingeladen und am 29. April zusammen mit Jacques Bazen als Vertreter der ECPM ins Begegnungszentrum des Jezidischen Kulturvereins in Ostfriesland nach Leer.
Zum jesidischen Neujahrsfest an Ostern kamen nach Siegen Vertreter zahlreicher jesidischer Gemeinden aus ganz Deutschland. In Leer waren Multiplikatoren der umliegenden Gemeinden und Vereine und Medienvertreter eingeladen.
Karin Heepen, Bundesvorsitzende Bündnis C, versicherte die Anwesenden der Solidarität von Bündnis C im Kampf der Kurden und Jesiden in Syrien und im Irak für Freiheit und Gerechtigkeit und unserer Anteilnahme am Schicksal ihrer Familien und Freunde in Syrien seit der Besetzung Afrins durch die Türkei. Bündnis C hatte vor einem Jahr eine Petition an die Bundesregierung gestartet und zum Stopp der türkischen Invasion in Afrin aufgerufen. Es wurden die Parallelen des Vorgehens des türkischen Militärs in Afrin mit dem Völkermord an den Jesiden in Singar 2014 thematisiert.
Mit Blick auf die bevorstehende Europawahl betonte Karin Heepen, dass kurdische Politiker aktiv und diplomatisch die Situation in Nordost-Syrien und im Irak in Menschenrechtsorganisationen, NGOs und ins Europäische Parlament einbringen sollen. Aus Deutschland darf es keine Rüstungsexporte in die Türkei mehr geben, solange die türkische Regierung ihre Politik der Aggression und Unterdrückung fortsetzt. In Rojava soll ein internationales Gericht zur Aufarbeitung der Verbrechen des IS und der Türkei eingerichtet werden. Die EU darf sich nicht länger mit dem Flüchtlingsdeal von der türkischen Regierung erpressen lassen. Das Geld für die Versorgung der syrischen Flüchtlinge soll stattdessen an die Demokratische Selbstadministration in Nordost-Syrien gezahlt werden, damit die Flüchtlinge in den befriedeten Gebieten Syriens wieder angesiedelt werden können.
MdEP Arne Gericke bezog ebenfalls Stellung gegen das nicht tolerierbare Vorgehen der Türkei als NATO-Partner. Er besuchte außerdem am 26. März die Hungerstreikenden in Straßburg, die für das Ende der Isolationshaft für Abdullah Öcalan in der Türkei kämpfen. Er versicherte die Anwesenden der Solidarität von Bündnis C. Im Europäischen Parlament wolle er sich für eine konsequente Politik seitens der EU gegen den Aggressionskurs der Türkei einsetzen und dass die Kurden und anderen Volksgruppen in der Region Unterstützung erhalten für den Aufbau einer Selbstverwaltung in der Ninive-Ebene und in Sinjar.
Jacques Bazen stellte den außenpolitischen Schwerpunkt der ECPM für eine Kultur der Freiheit im Nahen Osten vor, wo die ECPM mit den freiheitlich-demokratischen Kräften in der Region zusammenarbeitet statt mit den Diktatoren. Er rief dazu auf, bei der Europawahl Bündnis C zu wählen, damit die Abgeordneten der ECPM ihre Arbeit in Syrien und im Irak fortsetzen können.
Johannes de Jong (Sallux ECPM Foundation) sandte zu beiden Veranstaltungen eine schriftliche Botschaft. Er rief die Teilnehmer dazu auf, sich an der Europawahl zu beteiligen. Sie haben damit die Möglichkeit, für Politiker zu stimmen, die ihre Anliegen in der EU zu Gehör bringen. Die Kandidaten von Bündnis C und der ECPM werden wie bisher die demokratischen Kräfte in Nordost-Syrien, der Ninive-Ebene und in Kurdistan unterstützen. Die Zusammenarbeit mit politischen Akteuren in der Region, die für Freiheitsrechte und den Schutz bedrohter Volks- und Religionsgruppen arbeiten, ist auch für die Sicherheit in Europa essentiell.