Vom 4. bis 6. Juni – zwischen dem Jerusalem Day und dem Vorabend von Shavuot – fand in Jerusalem zum dritten Mal das Jerusalem Prayer Breakfast statt mit Politikern und Betern aus 65 Nationen. Karin Heepen und Arne Gericke haben Bündnis C dabei vertreten.

Zum Empfang in der Knesset schickte Ministerpräsident Netanjahu ein Grußwort und der Sprecher des israelischen Parlaments, Juli Joel Edelstein hieß die etwa 700 Gäste aus der ganzen Welt willkommen. Das Jerusalem Prayer Breakfast war die einzige Veranstaltung in den drei Wochen Amtszeit der 21. Knesset, nachdem wenige Tage vorher die Bildung einer Regierungskoalition gescheitert war. Im Blick auf die angekündigten Neuwahlen am 17. September 2019 betonte Josh Reinstein, Direktor des Knesset Christian Allies Caucus, die besondere Bedeutung des Gebetstreffens für die innen- und außenpolitische Situation in Israel. Es ist in der Geschichte des Staates Israel bisher nicht vorgekommen, dass nach Wahlen zur Knesset keine Regierung gebildet werden konnte.

Mehrere Knesset-Abgeordnete dankten den Christen aus aller Welt für ihre Treue und ihr Gebet gerade in dieser schwierigen Zeit für Israel. MK Robert Ilatov, Initiator und Vorsitzender des JBP fasste zusammen: „Beim Jerusalem Prayer Breakfast beteten Rabbiner und Pastoren zusammen, und alle fühlten sich wohl dabei!“ Nach Rabbi Tuly Weisz‘ bringt das Jerusalem Prayer Breakfast die Kraft des Gebets in die Politik.

Das Gebetsfrühstück und das Begleitprogramm fanden im Orient-Hotel in Jerusalem statt. In Impulsreferaten von Vertretern verschiedener israelischer und christlicher Organisationen wurde den Teilnehmern ein breites Spektrum an Themen präsentiert, wo Israel innovativ, humanitär und geopolitisch strategisch eine herausragende Rolle in der Welt und für seine Nachbarn spielt, und zugleich wie kein anderes Land angefeindet wird.

Albert Veksler als Präsident des JPB und Michele Bachmann, Co-Vorsitzende und frühere Kongressabgeordnete, führten die Teilnehmer immer wieder ins Gebet zusammen mit Pastoren und Politikern aus der ganzen Welt. Die Stellvertretende Bürgermeisterin von Jerusalem, Fleur Hasson Nahoum, bezeugte sichtlich bewegt, dass sie noch nie in einer offiziellen Versammlung eine solche Atmosphäre der Liebe und Hingabe für das Wohl Israels erlebt habe. Mit dabei war auch Yehuda Glick, der als bisheriges Mitglied der Knesset und nun wieder Rabbiner die Teilnehmer mit seiner überfließenden Liebe und Dankbarkeit begrüßte und umarmte. Umrahmt wurde das Programm von Andres Mustonen und weiteren hervorragenden Musikern.

Bei den verschiedensten Themen wurde die unterstützende Rolle der USA deutlich und die leider indifferente bis feindliche Rolle der EU gegenüber Israel. Präsident Trump hatte ein Grußwort an das Jerusalem Prayer Breakfast gerichtet. In dieser Szenerie ist nachzuvollziehen, dass der größte Anteil der Gäste der Gebetsfrühstückskonferenz aus den USA kamen, viele Unterstützer auch aus Asien und Afrika, während der Anteil der Europäer und auch der deutschen Teilnehmer überschaubar war. Im Blick auf Israel verliert Europa leider zusehends an Bedeutung.

Umso wichtiger war die anschließende Konferenz des Global Prayer Call in Succat Hallel, einem 24/7 Gebetshaus in Jerusalem, unter der Leitung von Harald Eckert (Christen an der Seite Isreals) und Rick Ridings. Auch hier wurde Präsident Trump als ein Kyrus für Israel und den Nahen Osten gewürdigt und für ihn gebetet, auch wenn seine Politik in kein herkömmliches Raster passt. Die tektonischen Verschiebungen der Fronten im Nahen Osten bringen neue Verbündete für Israel hervor wie die schnell wachsende Untergrundkirche im Iran, Saudi-Arabien und die Kurden. Besonders für die Kurden und deren völkerverbindende Rolle in Nordost-Syrien und im Irak wurde den Teilnehmern die Augen geöffnet und gedankt. Ebenso wurde für die osteuropäischen Länder gebetet, die ihre Botschaften nach Jerusalem verlegen wollen, und dass sie in ihre Bestimmung für diese Zeit kommen.

Beide Konferenzen machten deutlich, dass die Nationen mehr und mehr auf Israel und Jerusalem hin ausgerichtet werden. Weder Europa noch die USA sind mehr der Mittelpinkt der Welt, sondern unsere Bestimmung im Blick auf Israel. Für Bündnis C ist es entscheidend, in Deutschland dahingehend mitzuwirken, dass wir uns als Nation in Klarheit zu Israel hinwenden. Ein Jerusalem Prayer Breakfast in Deutschland könnte dafür die Bresche schlagen.

Für die mannigfaltigen Krisen, in denen Europa steckt, hat nicht zuletzt Israel politische und ökonomische Antworten, von denen wir lernen können: angefangen von der Familienpolitik, über Innovation und Immigration bis hin zur Verteidigung. Wer Israel segnet, wird gesegnet.

Karin Heepen