Papst Leo XIV. begann seine Antrittspredigt mit dem Friedensgruß des Auferstandenen und bietet den Vatikan als Ort für Friedensverhandlungen an. Er mahnt zur verbalen Abrüstung und dass politische Kampflinien aufgebrochen werden. Seinen Namen wählte er mit Bezug auf Papst Leo XIII., der die Grundlagen für die Katholische Soziallehre und damit für die Christdemokratie legte.  Wir erinnern mit seiner Inspiration unsere CDU-geführte neue Regierung an die Prinzipien der Christdemokratie und an das christliche Fundament ihres Regierungsauftrags.

Papst Leo XIV. begann seine Antrittspredigt mit dem Friedensgruß des Auferstandenen. Dieser Appell an Frieden und Versöhnung zog sich durch seine Botschaft an die Gläubigen und die Welt. Unmittelbar nach seiner Wahl bot er den Vatikan als Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an. Er ruft dazu auf, zuerst unsere Worte zu entwaffnen, um zur Entwaffnung der Welt beizutragen. Und er beginnt bei der Kirche selbst, seinem Wunsch einer geeinten Kirche, deren Gemeinschaft zum Sauerteig für eine versöhnte Welt wird. Wo wir als Christen zum Frieden der Welt beitragen wollen, wird man uns zuerst an der Liebe erkennen, die aus der ideologisch-parteiischen Polarisierung herausführt.

Seinen Namen wählte Kardinal Prevost vor allem mit Bezug auf Papst Leo XIII., der 1891 in der Enzyklika „Rerum Novarum“ die Grundlagen für die Katholische Soziallehre legte, die zur Initialzündung der Christdemokratie wurde – ein Modell für eine menschenwürdige, gerechte Gesellschaft jenseits von Sozialismus oder Liberalismus, zwischen denen die Arbeiterfrage zerrieben wurde. Leo XIII. wirkte darauf hin, dass in Deutschland der Kulturkampf gegen Bismarck beendet und Friedensgesetze verabschiedet wurden. Im westlichen Nachkriegseuropa wurde die Christdemokratie weithin staatstragend, Urheber der neuen Friedensordnung und der Charta der Menschenrechte.

Das Papstamt ist kein politisches und hat dennoch eine politische Dimension und Wirkung. Bahnbrechendes Beispiel gab dafür Papst Johannes Paul II., der maßgeblich dazu beitrug, dass mit der Solidarność-Bewegung in Polen das kommunistische Regime fiel, der eiserne Vorhang in Europa und die Wiedervereinigung Deutschlands möglich wurde. Täglich betete er: „Komm herab, Heiliger Geist, und erneuere das Antlitz dieses unseres Landes!“ Auch die Solidarność-Bewegung und die Opposition der DDR mussten zuerst verbal abrüsten und den Hass auf die kommunistischen Machthaber überwinden, ehe eine friedliche Revolution möglich wurde. Christliche Nächstenliebe geht über einseitige Solidarität hinaus und bringt feindliche Fronten zusammen.

Der neue Papst steht als Oberhaupt der Katholischen Kirche wie seine Vorgänger auf dem Bekenntnis Petri: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Und er betont die Erlösungsbedürftigkeit jedes Menschen durch Christus. Nur aus dieser Quelle kommen Frieden und Gerechtigkeit und werden wir dazu fähig. Nur Christus kann die Quelle politischen Wirkens der Kirche sein. Und nur aus dieser Quelle kann unsere zwei Tage vor dem Papst vereidigte, christdemokratisch geführte Regierung Politik und Gesellschaft aus unserem christlichen Erbe neu beleben und aus den aktuellen Kulturkämpfen herausführen. Möge der neue Papst Inspiration und Mahner sein, dass politische Kampflinien aufgebrochen werden, dass er unsere CDU-geführte neue Regierung an die Prinzipien der Christdemokratie erinnert und an das christliche Fundament ihres Regierungsauftrags. Bündnis C – Christen für Deutschland sieht sich dem politischen Auftrag der Kirchen verpflichtet.