Die Schlacht ist geschlagen. Und im wahrsten Sinne des Wortes war es eine Material/Plakatschlacht. Die vielen Plakate haben mancher Partei nichts genützt und auch das Ergebnis für Bündnis C blieb hinter den Erwartungen zurück. Dennoch hat unser Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern wichtige Pionierarbeit geleistet.

„Wahlkampf XXS – Zünglein an der Waage“ titelte die Schweriner Volkszeitung am 30. August auf Seite 3: „Denn schon wenige Prozentpunkte der ‚Parteizwerge‘ können über Sieg und Niederlage der Etablierten entscheiden.“

So geschah es. Bündnis C hat mit seiner Wahlteilnahme dazu beigetragen, dass die Grünen haarscharf an der 5%-Hürde scheiterten. Beim Hauptthema unseres Landesverbandes zu dieser Wahl, der Familienpolitik, hat Mecklenburg-Vorpommern nun die radikalsten Verfechter der Vielfalts-Ideologie nicht mehr im Landtag.

Natürlich wünschen wir uns neben solchen Negativeffekten für andere vor allem positive für unsere Partei. Unsere kleine Mannschaft im Norden hat mit ihren Kapazitäten das Maximum gegeben, was sie schaffen konnte mit Werbung, Plakaten, Interviews, Pressearbeit, … Dennoch ist Bündnis C noch weitgehend unbekannt, selbst unter früheren Wählern unserer Vorgängerparteien. Hier müssen wir Wege finden, wie wir die Partei im Land bekannt machen.

Haben die Wähler christlichen Werten eine Absage erteilt, für die unsere Plakate geworben haben? Manche vielleicht. Gerade in Ostdeutschland sind christliche Werte aber für die meisten Menschen einfach überflüssig und eine inhaltsleere Floskel. Die Herausforderung für uns ist, den Begriff mit konkreten politischen Lösungen zu füllen. Je mehr die Krisen zunehmen, desto mehr wollen die Leute plausible Antworten von der Politik und keine Parolen.

Nach solchen Lösungen schreit aktuell die Flüchtlingsdebatte, die den Wahlkampf erwartungsgemäß massiv dominiert hat. Bündnis C hat dazu – auch in Zusammenarbeit mit der European Christian Political Movement (ECPM), unserer europäischen Partei – Lösungsansätze erarbeitet und publiziert, die an den Ursachen und Auswirkungen der Flüchtlingsströme ansetzen und vor allem im Nahen Osten dem Frieden dienen können.

In der derzeitigen Polarisierung der Gesellschaft, den zunehmenden Feindbildern und gegenseitigen, ideologisch aufgeladenen Diskreditierungen sind konstruktive, vermittelnde Stimmen in diesem Wahlkampf jedoch leider untergegangen. Hier bleibt es dennoch unsere Aufgabe, nicht in einen der Chöre einzustimmen, sondern politische Angebote aus einer christlich begründeten Ausrichtung zu entwickeln, die für unser Land die besten Früchte bringen.

Nicht zuletzt war diese Wahl nach dem Einstieg bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg letztes Jahr ein weiterer Testlauf für alle internen Prozesse, Formalia und Anforderungen der Behörden, die wir als Partei in einem Wahlkampf erfüllen müssen. Neun Kandidaten haben sich aufstellen lassen, genügend Unterstützerunterschriften und die Wahlzulassung erhalten, sich der Öffentlichkeit, der Presse und verschiedensten Anfragen gestellt. Leider gab es bei dieser Wahl keinen wahl-o-mat, der auch kleinen Parteien eine größere offizielle Bühne und den Wählern eine gleichwertige Präsentation der Parteipositionen bietet – ein weiterer Nachteil für uns bei dieser Wahl.

In der Abstimmung der Werbematerialien wurde das Corporate Design von Bündnis C weiterentwickelt, Darstellungsstandards ausgearbeitet und festgelegt, neue Materialien entworfen und hergestellt, die nun weiter Verwendung finden können. Die nächste Etappe dafür ist die Bundestagswahl in 2017 – und für uns die Frage, welche Schritte im Blick darauf für uns die nächsten sind, die Bündnis C in der politischen Landschaft in Deutschland etablieren.

Ute Büschkens-Schmidt (MV) und Karin Heepen