Eine aggressivere Corona-Welle als vor einem Jahr erschüttert Deutschland und Europa – den Teil der Welt mit den höchsten Impfquoten, wie zuvor auch Israel. Statt die Wirkung der Impfungen auf die Ausbreitung des Virus zu hinterfragen, werden nicht Geimpfte zum Sündenbock gemacht und aus Teilen des öffentlichen Lebens verbannt. Bündnis C warnt vor einer Impfpflicht und der pauschalen Beschuldigung von Menschen als Pandemietreiber.

Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten haben verfügt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen haben. Der Bundestag beschloss, dass der Arbeitsplatz und öffentliche Verkehrsmittel nur noch geimpft, genesen oder getestet betreten werden dürfen. Die angehende Regierungskoalition will eine Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte einführen. Einige Länder und Kreise haben einen Lockdown für Ungeimpfte verhängt.

Bündnis C wendet sich gegen eine Impfpflicht für das Personal von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Damit wird die seit Jahren bereits hoch angespannte Personalsituation vorsätzlich verschärft. Wenn Beschäftigte im medizinischen Bereich suspendiert werden und ihren Beruf aufgeben, weil sie die Impfung ablehnen, müssen Krankenhauskapazitäten weiter reduziert werden wie bereits in den letzten Monaten. Das verbleibende Personal wird noch mehr überlastet und die Qualität der medizinischen Versorgung und Pflege nimmt weiteren Schaden.

Ärzte und Pflegekräfte sehen nicht nur Corona-Kranke, sondern auch Impffolgen bei ihren Patienten, die öffentlich nicht kommuniziert werden. Das befähigt sie zu einer informierten Nutzen-Risiko-Abwägung und einer verantwortlichen Entscheidung, ob sie das Risiko einer Ansteckung durch ihre Patienten mit oder ohne Impfung eingehen. Umgekehrt stecken sich Kranke kaum bei gesunden Ärzten und Pflegern an. In Altenheimen sind fast alle Bewohner geimpft und durch nicht geimpfte nicht mehr als durch geimpfte Pflegekräfte gefährdet, die sich täglich testen. Auf den Intensivstationen liegen jüngere Menschen.

Womit ist eine Impfpflicht unter diesen Umständen zu rechtfertigen? Wenn der Bereich der Medizin von kritischen Stimmen gesäubert wird, ist zu befürchten, dass Patienten ohne Impfung bald auch nicht mehr medizinisch behandelt werden, wie es bereits einige Ärzte zu Unrecht tun.

Alle verfügbaren Impfstoffe haben nach wie vor nur eine bedingte Zulassung. Sie sind besonders für Kinder und junge Menschen riskant, weil Langzeitstudien dazu fehlen. Wer übernimmt die Haftung dafür, Menschen damit zur Impfung zu zwingen? Gegen Übergriffe des Staates dieser Art auf die Person richtet sich aus warnenden Gründen unserer Geschichte das Recht auf körperliche Unversehrtheit nach Art 2 Grundgesetz.  

Frau Dr. Ute Bergner hat als Experimentalphysikerin am 17.11.2021 im Thüringer Landtag dargelegt, dass es nach statistischen Erhebungen von Anfang Oktober bis Mitte November 2021 in Deutschland eine Übersterblichkeit von 10 % gab, steigend mit wachsender Impfquote. Thüringen hat nach Sachsen im Analysezeitraum mit 4% die niedrigste Übersterblichkeit.[1]

Die erste Bedeutung von Booster ist „Preistreiber“. Unser Land bezahlt einen hohen Preis für eine Corona-Politik, die die Impfung als einzigen Weg aus der Pandemie proklamiert – nicht nur an die Pharmaindustrie. Ein Jahr nach Beginn der Impfungen erschüttert eine heftigere Welle als davor das Land, wo mit den Impfungen von der Politik und ihren Experten Entspannung versprochen wurde. Treffen die Warnungen hochdotierter Wissenschaftler ein, dass die Impfungen das Virus resistenter machen und aggressivere Varianten provozieren?

Geimpfte und nicht Geimpfte werden zu Getriebenen: die einen von der Impfung, die immer wieder aufgefrischt werden soll, nicht Geimpfte von den Drohungen und Maßnahmen gegen sie. Opfer eines aggressiveren Virus sind vor allem nicht Geimpfte, die schwerer daran erkranken. Sie sind aber nicht die Treiber der Pandemie und schon gar nicht die alleinigen, wenn die große Mehrheit geimpft ist und dennoch das Virus weitergibt. Wo bleiben Aufrufe der Gesundheitsminister an die Bevölkerung, ihr Immunsystem mit einfachen Mitteln und einem gesunden Lebensstil zu stärken für die Wintermonate?

Stattdessen werden die von Politik und Medien als Pieks verharmlosten Impfungen nach dem Machtprinzip „Spalte und Herrsche“ benutzt, indem sie feindliche Lager schaffen und gegeneinanderhetzen, Familien, Freundschaften und Beziehungen zerbrechen. Diese Methoden sind der Totengräber eines Rechtsstaates, beschämend, unwürdig und unmenschlich. Sie stellen Menschen an den Pranger, sprechen ihnen die Würde und zunehmend simpelste Rechte der Daseinsfürsorge ab wie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder eines Friseurs. Wertvolle Mitglieder der Gesellschaft werden als renitente Schädlinge gebrandmarkt und die Person auf das Merkmal der Impfung reduziert. Mit solchen Mitteln bringt niemand eine gute Sache voran, der Zweck heiligt nie die Mittel. Leben schützt man nicht, indem man es einem Virus unterwirft.

Die allseits geforderte Solidarität zeigt sich als interessengeleitetes, kollektivistisches Prinzip, das in diametralem Gegensatz zum Gebot der christlichen Nächstenliebe steht, mit dem sie trügerisch oft begründet wird. Die Liebe zum Nächsten handelt freiwillig und verantwortlich gegenüber seinen Mitmenschen. Verordnete Solidarität ist ein Druckmittel, das Gruppen von Menschen nach den eigenen Vorgaben einschüchtert und ungleich behandelt.  

Als Christen sind wir unserem Nächsten und unserem Gewissen verpflichtet. Wir kämpfen nicht gegen die staatliche Macht. Aber wenn Menschen die Würde abgesprochen und ihr Leben bedroht wird, muss man Gott mehr gehorchen als den Menschen. Wir rufen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf, sich der Impfpflicht zu verweigern, ihre Mitarbeiter, Patienten und Bewohner zu schützen und gleich zu behandeln.

Bündnis C hat mehrfach gewarnt, dass die Impfung nicht der Ausweg aus der Pandemie ist. Das Virus verliert damit offenbar nicht seine Virulenz. Die Feindschaft und Spaltung der Gesellschaft durch die Diffamierung und Hetzkampagne gegen „Unwillige“ ist inzwischen die gefährlichere Krankheit.

Der Ausweg aus der Pandemie ist Jesus Christus. Wir rufen unser Volk zum Kreuz, wo Hilfe und Heilung ist: gegen das Virus, in Unterdrückung und Hilflosigkeit, zur Versöhnung in dem Riss, der durch das Land geht. Bitten wir Gott um Hilfe, bevor unser „Wir schaffen das“ noch mehr scheitert. Unser Leben ist weder in der Hand eines Virus noch der Regierung, sondern in Gottes Hand.


[1] https://www.utebergner.de/der-wert-eines-menschen-haengt-nicht-von-seinem-impfstatus-ab/