Weihnachten naht. Vielleicht haben Sie sich noch nie so nach Frieden, Geborgenheit, Zusammensein und einem Stück Normalität gesehnt wie in diesem Jahr nach Corona und inmitten neuer Krisen und Unsicherheiten. Gleichzeitig sind die meisten Menschen in der westlichen Welt so weit weg wie noch nie von einer Erkenntnis über das Sichtbare hinaus. Kein Wunder, dass die „letzte Generation“ meint, den Planeten retten zu müssen. Wer sagt ihnen, dass die Wahrheit radikal anders ist, als ihnen erzählt wurde? Dass es einen Himmel über dieser Erde gibt, wo ihr Schöpfer Zukunft für sie hat und Hoffnung für diese Welt?

Die Aufklärung war nach Immanuel Kant „der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Der Mensch sollte sich von da an seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedienen. Hatte die Reformation im 16. Jahrhundert noch eine christliche Erneuerung Europas und darüber hinaus gebracht, schloss sich das westliche Weltbild in den Jahrhunderten nach der Aufklärung. Im Humanismus wurde der Mensch zum Maß aller Dinge und die menschliche Vernunft regiert allein. In der Folge wurden Ideologiegebäude errichtet, die sich je nach Erkenntnis des menschlichen Verstandes diametral widersprechen, heute aufeinanderprallen und die Gesellschaft zerreißen. Es ging dem Menschen das Absolute verloren und damit die Transzendenz. Ein sozialistischer Spruch in der DDR war: „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein“, und die Antwort: „Ohne Sonnenschein und Gott geht die DDR bankrott“, was 1989 so weit war. Heute ist ganz Deutschland in Gefahr.

Aber die Geburt Jesu Christi war und ist die Zeitenwende der Weltgeschichte. Möge der Herr der Geschichte an diesem Weihnachten neu geboren werden in unserem Land: in unser Weltbild hinein, in unseren Verstand, in den Hass und die Verzweiflung der jungen Leute, in die Angst vor Krieg und Zerstörung, Frieden bringen und Versöhnung:

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende …“ (Jesaja 9,5f)

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest!