1. Verantwortung vor Gott und Menschen

Die Würde und Freiheit der Person ist dem Menschen als Geschöpf und Ebenbild Gottes verliehen und, wie im Grundgesetz verankert, die Grundlage für alle Politikfelder. Jede Politik hat sich vor Gott und Menschen zu verantworten.

Der grundlegende Auftrag des Staates ist der Schutz des Lebens. Die Würde des Menschen begründet das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Die Würde des Menschen als Beziehungswesen schließt die Verantwortung für seine Mitmenschen ein. Das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie steht nicht über dem Lebensrecht von Kindern, die noch nicht selbst darüber bestimmen können.

Abtreibung muss im Strafgesetzbuch bleiben als klarer Rahmen für die Rechtswidrigkeit. Wir wollen das Verbot beibehalten und die Rechtswidrigkeit bewusstmachen, wo sie aufgeweicht wurde. Werdende Eltern wollen wir unterstützen mit umfassender Hilfe und Beratung und mit einem Kindergeld ab Empfängnis. Leihmutterschaft darf nicht legalisiert werden. Kinder haben das Recht auf ihre leiblichen Eltern.

Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Urteil vom 26.02.2020 das Verbot kommerzieller Sterbehilfe gekippt. Die selbstbestimmte Verfügung über das eigene Leben und Sterben bezeichnet das BVG als Ausdruck der der Menschenwürde innewohnenden Idee autonomer Persönlichkeitsentfaltung. Diese Definition der Menschenwürde lehnen wir ab, da der Mensch sich weder autonom das Leben noch seine Würde geben kann. Im Gegenteil nimmt er sich mit der Selbsttötung das Leben und seine Würde und gibt sie damit auf. Gewerbsmäßige Hilfe zum Suizid ist eine Tür, die zuverlässig in den Tod führt. Wir wollen das Gesetz so neu formulieren und fordern auch die Bundesregierung dazu auf, dass es nicht der Hilfe zum Sterben, sondern der Hilfe zum Leben unanfechtbar Geltung verschafft.

  1. Einigkeit und Recht und Freiheit

Religions-, Meinungs- und Gewissens- und Informationsfreiheit gründen in der Ethik der Bibel und sind konstituierend für den freiheitlichen Rechtsstaat. Freiheitsrechte sind zugleich Pflicht, sie Andersdenkenden zu gewähren. Die Aushöhlung dieser Grundrechte setzt Menschen staatlicher Willkür und extremistischer Gewalt aus, weil sie die Bevölkerung polarisiert. Der Staat hat keine Gesinnungen zu verfolgen, sondern Straftaten. Hass kann man nicht mit Ausgrenzen, Moralisieren und Löschen bekämpfen, sondern in Beziehungen zu Andersdenkenden überwinden. Wir sehen in der Überwindung der Polarisierung und Aussöhnung der Bevölkerung die Bedingung für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Auf der Grundlage des christlichen Bildes vom Menschen als leiblich-seelisch-geistliche Einheit verbietet sich für uns ein Pandemie-Krisenmanagement mit der ausschließlich naturwissenschaftlichen Fixierung auf ein Virus und körperliche Gesundheit. Nach biblischem Verständnis ist körperliche Gesundheit nicht das höchste Gut und das Recht auf körperliche Unversehrtheit nach Art 2 Grundgesetz kein Recht auf Gesundheit. Seelische Gesundheit wird vor allem in verbindlichen Beziehungen gestärkt und mit sozialer Distanz geschwächt. Es darf keine Kontaktbeschränkungen für den privaten Raum geben, die Denunziation und Feindschaft in der Bevölkerung säen. Wir bringen den Bürgern Vertrauen in ihre Eigenverantwortung entgegen zur Stärkung ihres Immunsystems und zum Schutz ihres persönlichen Umfeldes (privat, beruflich, Freizeit, …). Solidarität beginnt nach biblischem Verständnis bei unseren Nächsten, für die wir persönlich die Verantwortung haben, nicht mit kollektivem Impfdruck. Als Schlüssel für den Ausgang aus der Pandemie sehen wir die geistliche Gesundung unseres Volkes in Umkehr und Vertrauen auf den Schöpfer und Erhalter unseres Lebens.

  1. Familien Mainstreaming statt Gender-Politik

Die natürliche Familie aus der Ehe von Mann und Frau und deren Kindern ist die grundlegende soziale Einheit, aus der alle anderen Beziehungen in der Gesellschaft hervorgehen. Familien Mainstreaming heißt: Jede Gesetzgebung soll an ihren Effekten auf Familien geprüft werden. Die Rechte der Familie dürfen nicht dem staatlichen Zugriff oder den Rechten Einzelner geopfert werden. Kinderrechte werden am besten von den Eltern geschützt.

Das in Art 6 GG verbriefte natürliche Erziehungsrecht der Eltern schließt die Weitergabe von Werten, Glauben und Weltanschauung an ihre Kinder sowie deren Sexualerziehung ein. Die Schließung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen während des Corona-Lockdown haben die Krisenanfälligkeit kollektiver Einrichtungen in Erinnerung gebracht. Homeschooling soll deshalb dauerhaft legalisiert und die Schulpflicht durch eine Bildungspflicht ersetzt werden.

Wir schützen und fördern Familien statt Individualismus. Die Corona-Krise hat die unentbehrliche Bildungs- und Sozialverantwortung der Familien gestärkt. Familienarbeit muss der Erwerbsarbeit von Eltern gleichgestellt werden, was wir mit einem Erziehungsgehalt für Eltern sicherstellen wollen anstelle ausufernder Kita-Subventionen. Wir setzen uns für familiengerechte Arbeitszeiten ein statt 24/7 Fremdbetreuung. Bildung beginnt mit der Bindung jedes Kindes an seine Eltern. Nur eine beziehungs-, bildungs- und leistungsfähige nächste Generation kann langfristig unseren Fachkräftemangel ausfüllen und die Wirtschaftskraft erhalten.

  1. Ehrlich, versöhnend, innovativ

Wirtschaft, Sozial- und Finanzsysteme sind vor allem durch den fehlenden Nachwuchs gefährdet und mit den bisherigen Modellen nicht zu erhalten. Es ist eine Frage der Ehrlichkeit, keine immer neuen Wahlversprechen weiter mit neuen Schulden und gedrucktem Geld zu finanzieren zulasten der nächsten Generation. Ehrlichkeit heißt: Wir schaffen das so nicht, sondern führen den Kollaps der Finanz- und Sozialsysteme herbei. Statt weitere Ansprüche an „Vater Staat“ zu generieren, wollen wir die Eigenverantwortung der Bürger generationenübergreifend aktivieren und einen privaten Generationenvertrag der Familien. Wir vertrauen für unsere Versorgung zuerst auf Gott Vater statt auf Vater Staat.

Die Corona-Krise bietet die Chance für ein beziehungsorientiertes, innovatives Wirtschaftsmodell inklusive guter Haushalterschaft für die Schöpfung. Wir glauben nicht, dass wir das Klima retten können. Aber eine Wirtschaft, die auf Qualität und Vertrauen, Fairness und Gegenseitigkeit, Wettbewerb in Kooperation setzt statt Ankurbeln des Konsums, Gewinnmaximierung und grenzenloses Wachstum, beendet Umweltzerstörung, Raubbau an unseren Ressourcen und wachsende Müllberge inklusive. Das Finanzsystem muss dabei Dienstleister für die Wirtschaft werden, statt sie zu dominieren. Die Null-Zins-Politik und nicht mehr funktionierende Geschäftsmodelle der Banken bieten die Chance für Reformen des Bankensektors nach biblischen Leitlinien für den Umgang mit Geld.