Aufgrund der angelaufenen Impfungen in Deutschland fordert Bündnis C transparente Informationen zu den zugelassenen Impfstoffen und Wahlfreiheit des Impfstoffes. Beides ist Voraussetzung für Akzeptanz der Impfungen durch die Bevölkerung. Wir wenden uns gegen eine Impfpflicht sowohl durch den Gesetzgeber als auch durch Arbeitgeber oder öffentliche Einrichtungen. Impfungen müssen freiwillig bleiben und das Recht auf körperliche Unversehrtheit nach Artikel 2 GG respektieren.

Wir halten grundsätzlich die Entwicklung der derzeit für Europa und damit auch für Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe zur Bekämpfung des Covid19/ SarsCovid 2 Virus von Biontech Pfizer (zugelassen), Moderna (zugelassen) und AstraZeneca (aktuell im Zulassungsverfahren) für eine herausragende medizinisch-wissenschaftliche und logistische Leistung, die helfen wird, die Pandemie abzumildern.  Die behördlichen Genehmigungsverfahren wurden zwar verkürzt, aber im Rahmen der vorhandenen Datenlagen qualitativ hochwertig vollzogen. Weitere Erkenntnisse aus größeren Zahlen geimpfter Personen können wir aus Ländern wie Israel und England erwarten, die früher mit der Impfung begonnen haben und aufgrund ihrer ähnlichen ethischen Werte absehbar vertrauenswürdige Monitoring-Daten sowohl zu Impfreaktionen als auch den bisher fehlenden Langzeitwirkungen mitteilen werden. 

Kritisch sehen wir hingegen:

1. die Informationspolitik politischer und medialer Verantwortungsträger in Deutschland, die der Bevölkerung Informationen über wichtige Unterschiede der Inhaltsstoffe vorenthalten

2. die Richtlinie des Gesundheitsministeriums, das die Wahlfreiheit des Impfstoffes ablehnt

3. den Ruf nach verpflichtenden Impfungen angesichts bisher niedriger Impfbereitschaft, ebenso wie Impfanordnungen von Arbeitgebern oder als Zugangsbedingung für öffentliche Einrichtungen.

Zu 1.) Die Impfstoffe der Firmen „Moderna“ (aktuell zugelassen) und „AstraZeneca“ (im Zulassungsverfahren) wurden mithilfe von Zelllinien aus abgetriebenen Föten entwickelt, was für den Impfstoff von Biontech Pfizer nicht zutrifft.[1] Wir sind der Ansicht, dass diese Information für Großteile der Bevölkerung christlichen, jüdischen oder muslimischen Glaubens von Bedeutung ist, ebenso für andere Menschen, die die Tötung ungeborener Kinder und deren industrielle Verwertung kritisch sehen und gegenüber einer auf diese Weise hergestellten Impfung ethische Bedenken haben. Der Ethikrat unseres Landes wirft überraschenderweise diese Frage nicht auf. Für die eigene Beurteilung der benannten, aber auch zukünftiger Impfstoffe empfehlen wir die Prüfung auf folgende Kurzbezeichnungen: HEK-293 (Human embryonic kidney), PER.C6, WI-38, MRC-5 (Lungenzelle eines in der 14.Woche abgetriebenen Jungen).

Zu 2.) Aus den genannten Gründen und auch aufgrund der unterschiedlichen Verfahren, wie durch die Impfstoffe eine Immunreaktion erzeugt wird, halten wir entgegen der Verlautbarung des Gesundheitsministeriums eine Wahlfreiheit des Impfstoffs für geboten und empfehlen impfwilligen Personen, diese einzufordern. Das Bundesgesundheitsministerium hat bisher insgesamt 300 Millionen Impfdosen für Deutschland von den verschiedenen Herstellern bestellt, so dass die Wahlmöglichkeit in absehbarer Zeit gegeben sein wird und den Patienten nicht vorenthalten werden darf.

Uns ist bewusst, dass es diese Wahlmöglichkeiten in anderen Ländern mit weniger finanziellen Ressourcen nicht geben wird. Aufgrund der erheblichen Preisunterschiede der Präparate (Biontech Pfizer 15 €, Moderna 12 €, AstraZeneca 2,50/ Dosis) wird der Impfstoff von AstraZeneca wahrscheinlich das Mittel der Wahl in vielen ärmeren Ländern werden. Hinzu kommt, dass der Biontech Impfstoff bei -80 °C gelagert werden muss und extrem teure Kühltechnik braucht, der von Moderna bei -20 °C und der von AstraZeneca bei +5 °C und damit in wärmeren Länder logistisch erheblich einfacher zugänglich gemacht werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die Stellungnahme des Vatikan verständlich, dass COVID-19-Impfstoffe, bei deren Erforschung und Herstellung Zelllinien von abgetriebenen Föten verwendet wurden, moralisch vertretbar sind, wenn andere Impfstoffe nicht zur Verfügung stehen.[2]

 Zu 3.) Hingegen ist die Impfung kein Akt der Nächstenliebe gegenüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft, wie Vertreter der US-Bischofskonferenz im selben Beitrag ausführen, noch eine Bürgerpflicht, wie der bayrische Ministerpräsident Söder sie reklamiert. Die Covid-19-Impfstoffe schützen weder vor eigener noch vor der Ansteckung anderer, sondern lediglich vor einem eigenen schweren Krankheitsverlauf (Biontech Pfizer zu 90%, Moderna 94%, AstraZeneca 70%). Die Impfungen tragen somit nicht zur Eindämmung der Pandemie bei, sondern zur Abmilderung der Erkrankung. Bisher sind weder die Dauer der Immunität noch eventuelle Langzeitfolgen der Impfungen bekannt. Mit dieser Datenlage verbietet sich eine Impfpflicht sowohl durch den Gesetzgeber wie auch durch Arbeitgeber oder öffentliche Einrichtungen. Es muss in der persönlichen Entscheidung unter Abwägung der Risiken bleiben, ob man sich impfen lässt oder nicht. Auch für medizinisches Personal darf es keine moralische Verpflichtung oder Drohung mit Kündigung geben. Damit wird die defizitäre Personalsituation im Gesundheitswesen weiter verschärft, statt Ärzte und Pflegekräfte für ihre Arbeit zu stärken. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit nach Artikel 2 GG ist zu respektieren. Freiwilligkeit ist die Voraussetzung für eine breite Akzeptanz der Impfung, wohingegen Druck und Informationsvorbehalt das Misstrauen in der Bevölkerung vertiefen.

Schlussendlich müssen spätestens mit der Durchimpfung der Bevölkerung Eindämmungsmaßnahmen an den Zahlen schwer Erkrankter statt an den Inzidenzwerten positiv Getesteter ausgerichtet werden, wenn zu denen auch Geimpfte weiter gehören können.

Wir ermutigen unsere Mitbürger, unsere Hoffnung für 2021 nicht zuerst auf die Gesichter der ersten Geimpften zu setzen, wie Kanzlerin Merkel in ihrer Neujahrsrede bekannte, sondern auf das Angesicht Gottes, der die Not sieht und als Einziger unter Kontrolle hat. Die Impfungen können das Leiden und Sterben mindern, sind aber nicht die Rettung aus der Pandemie und ihren Folgen. Mutationen des Virus sind weder medizinisch noch politisch kontrollierbar, können aber auch mit harmloseren Varianten zum Abklingen der Pandemie führen. Wir halten die Hinwendung unseres Landes zum Schöpfer und Erhalter unseres Lebens für entscheidend, damit das Virus seine Macht verliert. Dazu zählt existentiell der Respekt des Rechts auf Leben, angefangen bei den ungeborenen Kindern bis hin zur menschenwürdigen Behandlung der Alten, Gefährdeten und Kranken. Statt zum Lockdown bis Ostern rufen wir zum Gebet für unser Land und für unsere Regierenden auf.


[1] Die Tagespost vom 26.11.2020 und  https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/die-impfstoffkandidaten-auf-dem-pruefstand;art315,214113

[2] https://apnews.com/article/europe-coronavirus-pandemic-vatican-city-pope-francis-476fedf6a30e32c4c3d294027dd3c606