Offener Brief an Bundeswirtschaftsminister Dr. Habeck

Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Habeck,

Sie muten dem Wirtschaftswunder Deutschland viel zu. Sichere, moderne Atomkraftwerke werden in der noch lange nicht stabilisierten Energiekrise abgeschaltet. Deutschen Dieselmotoren, die für den Stand der Automobiltechnik über Jahrzehnte marktführend waren, wird der Garaus gemacht. Gasthermen mit effizienter Brennwerttechnik sollen aus den Häusern verschwinden.

Ersatz für alle drei exemplarisch stehenden Technologien steht weder technisch noch personell bereit. Sie werden es als Ansporn für die Industrie verkaufen. Aber Gaskraftwerke, die mit Wasserstoff laufen, wachsen nicht von selbst aus dem Boden. In der E-Mobilität führen andere Nationen. Und Vaillant soll innerhalb eines halben Jahres die Produktion komplett von Gasthermen auf Wärmepumpen umstellen?

Sie verfahren mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland wie ein Gutsherr, der willkürliche Forderungen stellt, ohne sich darum zu kümmern, ob die Firmen das leisten können oder die Leute samt ihrer Alterssicherung dabei bankrottgehen. Das ist schlimmer als Ökosozialismus – ein Rückfall in den Feudalismus.

Aber nicht Sie haben diesen Wirtschaftsstandort geschaffen. Es waren Generationen vor Ihnen, die auf christlichen Grundwerten und Prinzipien stehend Deutschland und Europa erfolgreich, human und frei gemacht haben: mit der Disziplin von Familienbetrieben, Fleiß und Verantwortung für das Gemeinwohl, starken Leistungsträgern und Sozialausgleich, mit innovativem Weitblick und Zielstrebigkeit. Auf das Konto des neomarxistischen Gegenprogramms geht seit den 68ern: Beseitigung der Familie, von Verantwortung in Freiheit, vermeintliche Rechte ohne Pflichten, Ansprüche statt solidem Haushalten, Ideologie statt Bildung.

Nun sind Sie an der Regierung und wollen die Ernte des Programms einfahren. Ein Spruch der DDR-Köpfe lautete: „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein.“ Die Antwort sagte das Ergebnis voraus: „Ohne Sonnenschein und Gott geht die DDR bankrott.“ Genauso ist Deutschland heute auf dem Weg in den Bankrott: ohne effiziente Energie und Technologie, ohne ausreichend Nachwuchs, dafür marode Bildung und Infrastruktur und selbstgesetzte Moral statt tragfähiger Lebensordnungen, wie sie uns vom Schöpfer des Universums gegeben wurden.

Katastrophen werden allein damit kommen, mit oder ohne Klimawandel. Es ist maßloses Unrecht, die Versorgung der heute Lebenden aufs Spiel zu setzen, um vermeintlich die nächste Generation zu retten. Sie haben es in der Hand, jetzt umzukehren und Ihrer Regierungsverantwortung vor Gott und Menschen gerecht zu werden:

Sichern Sie die Grundversorgung der Bevölkerung mit tauglichen Rahmenbedingungen für eine sichere Energieversorgung, regionale Nahrungsmittelerzeugung, genügend Wohnraum und für die Sanierung der Infrastruktur. Bestellen Sie Ihre Klimaaktivisten ein und machen Ihnen unmissverständlich klar, dass sie Handwerker und Ingenieure werden sollen, statt Straßen zu besetzen und geisteswissenschaftliche Fakultäten zu bevölkern, wo sie nichts für das Leben der Gesellschaft lernen oder tun. Befreien Sie die Wirtschaft und Familien von ausufernden Steuern, Sozialabgaben, Gender- und Klimavorschriften, einseitigen Subventionen, Sanktionen, Verboten und Antragskrieg, damit Deutschland wieder Luft zum Atmen, für Kinder, zum Leben und Arbeiten bekommt.

Es ist zehn nach zwölf für Deutschland. Die deutsche Angst, die den Atomausstieg übers Knie gebrochen hat, und (klima)politische Kurzschlüsse brauchen das Vertrauen in den Herrn der Geschichte, der Seine Hand über das Nachkriegsdeutschland gehalten hat und auch heute über uns hält. Deutschland wird nicht als Oberlehrer die Welt retten, das ist auch nicht unsere Aufgabe. Uns wurde viel anvertraut im Lauf der Geschichte: mit dem Evangelium von Jesus Christus, dessen Sieg über Verblendung und Tod wir noch immer an Ostern feiern, als Land der Dichter und Denker und als Wirtschaftsnation. Dieses Vermögen sollen wir nicht unter den Trümmern ideologischer Kartenhäuser begraben und weiter verspielen, bis uns auch der Rest genommen wird – nachzulesen in der Bibel Matthäus 25,14-30. Sondern wir sollen es vermehren zum Besten für das Land und für unsere Nachbarn – auf dem Boden nicht eines rot-gelb-grünen Materialismus, sondern unserer gottgegebenen Identität als Nation. Von da aus kann sich der abgestürzte Adler neu erheben.

Sehr geehrter Herr Bundeswirtschaftsminister, es ist Zeit, Ihrem Amtsverständnis die vergessene Eidesformel hinzuzufügen: So wahr mir Gott helfe!

Bündnis C – Christen für Deutschland

Der Bundesvorstand