Vom 5.-8. November veranstaltete das Christliche Forum für Israel (CFFI) in Berlin eine Gebets- und Strategiekonferenz unter dem Titel „Zeitenwende Deutschland – Israel“. Über 300 Freunde Israels waren zu Plenumsveranstaltungen, zu Workshops und Gebet in unserer Hauptstadt zusammengekommen. Bündnis C-Generalsekretärin Karin Heepen leitete einen der zehn Workshops zum Thema „Israel und die deutsche Staatsräson – was geht das uns Christen an?“1
Nach dem informativen Vortrag mit Aspekten zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Beziehung zwischen Deutschland und Israel kam es zu einem intensiven Gedankenaustausch mit den knapp 40 Teilnehmern. Danach bildeten sich Gebetsgruppen mit den Schwerpunkten:
- Israel-Gebetskreise für unsere politische Führung in den Kirchen und Gemeinden
- Als Christen hörbar und sichtbar werden für die Politik
- Initiierung eines „Jerusalem Prayer Breakfast“ in Berlin.
Zum Schluss betete die Gruppe für eine neue Generation junger Christen, die Politik biblisch fundiert denken und Verantwortung für unser Land und für Israel übernehmen.
Als Bonus konnten wir während der gesamten Konferenz mit einem Informationstisch zwischen den zahlreichen Israelwerken stehen und über Bündnis C informieren. Die Bandbreite der Gespräche reichte von totaler Unkenntnis unserer Partei bis zur Mitnahme eines Aufnahmeantrages, von „ein Kuli reicht mir“ bis zum Stapel mit je einem Exemplar unserer Broschüren.
Aber wir waren nicht nur als Aussteller in Berlin, sondern auch als Teilnehmer der Gebets- und Strategiekonferenz. Wir haben die besonderen Plenumsveranstaltungen mit vielen Höhepunkten miterlebt. Die Eindrücke waren teilweise so intensiv und umfangreich, dass es nicht einfach war, alles Wertvolle zu verarbeiten. Inspirierend waren die jüdisch-messianischen Leiter Asher Intrater und Ariel Blumenthal aus Jerusalem mit ihrer Auslegung der Heiligen Schrift und ihren prophetischen Aussagen über das Verhältnis zwischen Israel und Deutschland, mit denen sie uns immer wieder in unsere Berufung als Deutsche für Europa und für Israel riefen.
Zum Abschluss der Konferenz wurde von den Teilnehmern die untenstehende Erklärung verabschiedet. Diese Deklaration kann eine Grundlage dafür werden, die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel auf eine neue stabile Basis zu stellen.
Zeitenwende Erklärung 8. November 2025
Vor dem Hintergrund unserer Geschichte als Deutsche und in Anbetracht der weltweiten Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023 verstehen wir, dass sich nach den Worten des Propheten Joel das Tal der Entscheidung geöffnet hat und wir uns in einer Zeitenwende befinden.
Als Gläubige an den Messias Jeschua, Jesus Christus, Jüdische und Nicht-Jüdische, haben wir einen Weg vor uns, den wir noch nicht gegangen sind.
Als Deutsche im Messias Jeschua und Freunde zusammen mit unseren jüdischen Freunden aus Israel im Messias erklären wir feierlich, so wahr Gott uns helfe:
Es gibt keine Neutralität. Als Deutsche und Freunde entscheiden wir uns, an der Seite des jüdischen Volkes und an der Seite Israels zu stehen.
Wir erkennen sie als das Volk Gottes an, Israel als ihre gottgegebene Heimat mit Jerusalem als ungeteilter und ewiger Hauptstadt.
Wir ehren sie für das Erbe der Väter, das Wort Gottes und das Heil in Jesus Christus, Jeschua dem Messias, dem König der Juden, dass uns die judeo-christlichen Wurzeln unserer Kultur gegeben hat.
Die Frohe Botschaft ist aus Jerusalem ausgegangen und wird in Jerusalem vollendet werden, und die Rückkehr des Messias wird einhergehen mit der Wiederherstellung des Thrones Davids, von dem aus Gottes Königreich über alle Nationen herrschen wird.
Als Gläubige aus den Nationen erklären wir unsere Dankbarkeit. Als die Frohe Botschaft zu uns Nicht-Juden gekommen war, haben unsere jüdischen Freunde unsere nichtjüdische Identität wertgeschätzt und geschützt.
Wir bekennen, dass wir als nichtjüdische Gläubige es in der Folge nicht gleichermaßen getan haben. Als die nichtjüdische Identität in Christus vorherrschend wurde, haben wir die jüdische Identität im Messias verdrängt, verfolgt und mit unserem Standard ersetzt, an vielen Orten bis heute.
Wir bekennen als Christen unsere antijüdische Geschichte vom 2. Jahrhundert an bis zur Shoa und die Lüge, die wir gelebt haben, wir könnten Jesus, Jeschua, dem König der Juden, folgen, ohne seine geistliche Herkunft, das jüdische Volk und ihr Land Israel zu ehren und zu lieben.
Wir erklären, dass wir davon umkehren und zurückkehren an unseren rechtmäßigen Platz als Hinzugekommene zum Israel Gottes und in den Ölbaum Eingepflanzte. Wir wollen unsere geistlichen Väter, die jüdischen Gläubigen im Messias, ehren und lieben und, so wahr Gott uns helfe, unser Leben dafür einsetzen, damit sie in ihre Berufung kommen, damit der Messias kommen kann.
Gemeinsam mit den Gläubigen aus dem jüdischen Volk erklären wir, dass wir als messianisch Gläubige und Gläubige aus den Nationen zusammengehören. Wir brauchen einander und, so wahr Gott uns helfe, werden wir den Weg in der Nachfolge des Messias zusammen gehen. Wir wollen dabei unsere beiden unterschiedlichen Identitäten respektieren, schätzen und schützen. Wir wollen einander als Freunde helfen und gemeinsam sagen: „Der Schwache sage, er sei stark!“, um immer mehr als eine Herde mit einem Hirten proaktiv voranzugehen, in die Bestimmung im Messias zu kommen und die Wiederkunft des Messias vorzubereiten.
Berlin, den 8. November 2025