Wahlveranstaltung am 25. April 2024 im Schlosshotel Karlsruhe
Bündnis C – Christen für Deutschland und die European Christian Political Movement haben im Vorfeld der Europawahl am 25.04.2025 gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion zum Green Deal der EU mit Vertretern der Wirtschaft und unseren Spitzenkandidaten eingeladen.
Die Veranstaltung wurde von Jürgen Graalfs, Landesvorsitzender Bündnis C Baden-Württemberg und Europawahlkandidat auf Listenplatz 2, eröffnet und thematisch eingeführt. Lefteris Kaloterakis, politischer Sekretär der ECPM, stellte in einer Präsentation die europäische Partei vor mit ihren Kernzielen und Repräsentanz im Europaparlament. Mit Praktikern aus der Landwirtschaft, Energiewirtschaft und der Bauindustrie wurde unter Moderation von Benjamin Binder diskutiert:
- Was sind die Kernziele des Green Deal in den Bereichen der Grundversorgung Nahrung, Energie und Wohnen und wie sollen sie erreicht werden?
- Welche Herausforderungen gibt es im jeweiligen Versorgungsbereich?
- Was sind die Chancen für Innovation und Anpassung an Klimaveränderungen?
- Wo ist die Versorgungssicherheit gefährdet?
- Wie können wir die Grundversorgung menschen- und umweltgerecht sichern?
Andreas Schick, Geschäftsführer der Netze-Gesellschaft Südwest mbH, Dipl.-Ing. (FH), gab Einblicke in die verschiedenen Aspekte der Energiewende, diskutierte die Bedeutung von Wasserstoff als Brennstoff in Heizungssystemen und teilte seine Erfahrungen aus der Praxis. Die Integration von Wasserstoff in die Gasverteilnetze bietet die Möglichkeit, mit der Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur die Energiesicherheit zu verbessern. Damit kann die Wärmeversorgung für den Verbraucher zu einem Bruchteil der Kosten bereitgestellt werden, die bei alleiniger Nutzung von Elektrizität der nötige Ausbau der Stromnetze verursachen würde. Die EU-Ziele zur energetischen Gebäudesanierung verkennen die technischen Voraussetzungen von Bestandsbauten und sind im vorgesehenen Zeitraum nicht realisierbar. Die Wirtschaft muss Bottom-up arbeiten mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten, statt nach politischen Vorgaben.
Helmut Jäger, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Karlsruhe e.V., Dipl. Ing. agr. (FH), Landwirt, Energiewirt und Dienstleister, gab Einblicke in die Vorschriften für die Landwirtschaft und in die Probleme der Bauern bei der Umsetzung. Weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger, mehr ökologische Landwirtschaft, mehr Flächen mit hoher Biodiversität und nichtproduktive Flächen werden absehbar bis zu 50% geringere Erträge verursachen. Damit werden Bauernhöfe in ihrer Existenz gefährdet und in der Folge die Versorgung. Was nicht im Land produziert wird, wird aus Ländern importiert mit deutlich niedrigeren Umweltstandards und langen Transportwegen. Landwirtschaftliche Flächen müssen der Nahrungsmittelproduktion vorbehalten sein zu wirtschaftlichen Bedingungen für die Bauern und nicht zunehmend der Energieerzeugung. Die Landwirte brauchen keine Subventionen, wenn sie auskömmliche Verbraucherpreise erzielen.
Dominic Potters, Vorstandsmitglied der European Christian Political Youth (ECPYouth), Unternehmer und politischer Sekretär der Flämischen Volksbewegung (Belgien), sprach zur Wohnungspolitik in Westeuropa mit Erfahrungen aus Antwerpen, wo er als Kabinettsberater tätig war. Sein Schwerpunkt lag auf den Herausforderungen bei der Sanierung von Wohnungen und historischen Gebäuden sowie Investment, um sozial durchmischte Innenstädte zu erhalten. Städtische Mobilität und Logistik muss effizienter werden, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Er veranschaulichte außerdem am Beispiel der Chemieindustrie in Antwerpen, dass der Standort nicht durch EU-Vorgaben zur Ökologisierung auf Kosten von Innovation gefährdet werden darf.
Karin Heepen, Bundesvorsitzende und Spitzenkandidatin für die Europawahl von Bündnis C – Christen für Deutschland sowie Vizepräsidentin der European Christian Political Movement (ECPM), Dipl.-Ing., hinterfragte das Wissenschaftsverständnis des Green Deal, in dem Klimaprognosen absolut gesetzt werden, der Diskurs mit anderen Lehrmeinungen ausgeblendet und damit Fortschritt und Innovation behindert werden. Die Verquickung der Politik mit dem Großkapital muss gelöst und der Mittelstand als Rückgrat der Wirtschaft von Vorschriften und Abgaben entlastet werden. Der mit dem Green Deal der EU beabsichtigte Umbau der Wirtschaft kann sich nur an den vorhandenen Ressourcen orientieren, die vor allem vom Nachwuchsmangel in den Industrienationen begrenzt werden. Priorität der Politik muss sein, in den multiplen Krisen praktikable Rahmenbedingungen für die Sicherung der Grundversorgung zu setzen in den Bereichen Nahrung, Energie, Wohnen, Infrastruktur und Katastrophenschutz. Statt Weltuntergangsszenarien investiert Bündnis C in eine gesunde, starke nächste Generation.
Fragen aus dem Publikum an die Podiumsgäste und ein reger Austausch im Anschluss bei Snacks und Getränken rundeten die Veranstaltung ab. Die Videoaufzeichnung wird in Kürze auf dem Youtube Kanal von Bündnis C verfügbar sein.