Am 03. Februar tagte der Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) in Baunatal und gab seinem Gründer und langjährigen Vorsitzenden Heinz Matthias zugleich die letzte Ehre. Die Bundesvorsitzende von Bündnis C – Christen für Deutschland Karin Heepen würdigte das Leben und Wirken von Heinz Matthias als langjährigem Mitglied unserer Partei und als Kämpfer für Wahrheit und Einheit, der nicht müde wurde, an die christlichen Grundlagen unserer Gesellschaft zu erinnern. Sie umriss unseren Auftrag heute als Christen, in Politik und Wirtschaft nach den Maßstäben Gottes zu handeln, wo diese Grundlagen wegbrechen und politische Lager sich immer unversöhnlicher gegenüberstehen.
Hier der Redebeitrag von Karin Heepen:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
ich möchte als Bundesvorsitzende von Bündnis C – Christen für Deutschland meiner und unserer Anteilnahme Ausdruck geben am Heimgang von Heinz Matthias. Dankbar blicken wir auf dieses bis zuletzt hochaktive, lange, erfüllte Leben für Christus, das nun zu seinem Ziel gekommen ist bei seinem und unserem Herrn. Diese Versammlung ist das direkte Ergebnis seiner Begabung und Berufung als begnadeter Netzwerker, der Kontakte zu Politikern bis in höchste Regierungsämter geknüpft und gepflegt hat.
In Bündnis C sind wir besonders dankbar, dass wir mit Heinz Matthias als langjährigem Mitglied, Freund und Weggefährten in besonderer Weise verbunden waren. Dass wir in ihm einen streitbaren, ehrlichen und ehrenwerten Mitstreiter hatten, der Politik und Medien durchleuchtet hat im doppelten Sinn: auf ihren Wahrheitsgehalt und mit dem Licht Christi, dem Wort Gottes. Wir werden das Andenken an Heinz als Vorbild und Kämpfer für Wahrheit und Einheit in Ehren halten, der nicht müde wurde, an die christlichen Grundlagen unserer Gesellschaft zu erinnern.
Es sind diese christlichen Grundlagen, dieses Fundament unserer europäischen Gesellschaft, das heute am Wegbrechen ist, und damit die Gesellschaft am Auseinanderbrechen, wie wir das zu Beginn dieses Jahres sich so gefährlich zuspitzend erleben.
Wir erleben, dass Ernst-Wolfgang Böckenförde, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, mit seinem bekannten Dilemma recht hatte, wo er sagt: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“
Als freiheitlicher Staat kann er nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Wenn diese Substanz erodiert und der Staat versucht, diese inneren Regulierungskräfte mit Mitteln des Rechtszwanges zu garantieren, gibt er seine Freiheitlichkeit auf und verfällt in einen Totalitätsanspruch.
Es war das christliche Fundament der europäischen Kultur, aus dem die moralische Substanz des einzelnen und eine weitgehende Homogenität der Grundwerte eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft ermöglicht und reguliert hat.
Die Freiheit von den Geboten Gottes hingegen, die ein säkularer Staat propagiert, kann dieser moralisch nicht füllen und erst recht nicht die Gesellschaft darin einen. Sie mündet zwangsläufig in Regierungen, die mittels Rechtszwang versuchen, den selbstgesetzten, ideologischen Totalitätsanspruch durchzusetzen.
Wir erleben, wie Politik und Medien mittels Abgrenzung und Ausgrenzung gesellschaftliche Gruppen in Deutschland gegeneinander in Stellung bringen. Mit dieser gezielten Polarisierung der Lager wird ein Umsteuern der Politik mit demokratischen Mitteln unmöglich gemacht. Man kann Parteien verbieten, aber nicht deren Wähler. Damit rettet man nicht die Demokratie, sondern stellt sie zur Disposition.
Ausweg aus der Eskalation wäre ein offener Diskurs, statt den politischen Gegner zu delegitimieren. Für uns als Christen sehe ich in dieser Zuspitzung zwei maßgebliche Aufgaben:
- Uns der Spaltung zu verweigern und mit jedem Menschen zu reden. Das gebietet die gottgegebene Würde jeder Person, egal was sie denkt oder tut. Als Christen sind wir sogar aufgefordert, unsere Feinde zu lieben. Das muss in einem demokratischen System erst recht für den politischen Gegner gelten, statt ihn zum Feindbild zu machen.
- Die Trennung von Person und Sache. Die fromme Tugend, „den Sünder zu lieben und die Sünde zu hassen“ heißt: klar in der Sache, ohne die Person anzugreifen. Klar in der Sache heißt nicht, den politischen Gegner klar zu verteufeln, sondern politische Inhalte an der Wahrheit der Bibel zu messen und in die Diskussion zu bringen.
Ich glaube, dass wir als Christen in dieser Zeit einen radikalen Auftrag haben, nämlich radikal zu lieben, wo radikale Kräfte das Land zerreißen. Die Bibel sagt uns in Matthäus 24, dass inmitten von Verführung durch falsche Heilsbringer und von Gesetzlosigkeit die Liebe in vielen erkalten und der Hass um sich greifen wird. Dazu sollen wir die Gegenkultur etablieren, auch und gerade in der Politik, um Fronten zu überwinden.
Deutschland braucht uns als Mitarbeiter der Wahrheit und der Versöhnung. Und wir brauchen gesellschaftliche Lösungen aus biblischer Quelle, wo die ideologischen Systeme an ihre Grenzen kommen und scheitern. Daran arbeiten wir in Bündnis C – Christen für Deutschland zusammen mit anderen europäischen Schwesterparteien. Wenn Deutschland scheitert, leidet ganz Europa. Bereiten wir uns als Christen vor, in Politik und Wirtschaft nach den Maßstäben Gottes zu handeln und Heilung zu bringen.
Karin Heepen