Paris, Brüssel, Nizza, nun Würzburg und München: Ist der Terror erst jetzt in Deutschland angekommen? Wenn man die Medienlandschaft betrachtet, hat man das Gefühl, dass dies plötzlich und unerwartet geschah und selbst die Polizei damit nicht angemessen umgehen könne. Was in dieser Debatte oft ausgeblendet wird, ist die Tatsache, dass der Terror zwar in Europa eine andere Qualität hat als bisher, aber beispielsweise Israel schon jahrelang damit konfrontiert ist und dafür Strategien entwickelt hat. Die Terrorwarnung, die zur Absage des Fußball-Länderspieles Deutschland-Holland am 17. November in Hannover führte, kam vom israelischen Geheimdienst.
Ein Kommentar von Matthias Thümmel, Landesverband Bayern.
Ein Kommentar bei israelnetz.com zum Anschlag in Nizza zeigt, wie medial mit Israel umgegangen wird und wir in Deutschland durch direkte und indirekte Fehlinformationen nicht zu lesen bekommen, was wir von Israel (der einzigen Demokratie im Nahen Osten) in der Terrorbekämpfung lernen können.
Obwohl Terroranschläge in Israel in den europäischen Medien völlig anders bewertet werden als in Israel selbst, pilgern immer wieder Vertreter ausländischer Sicherheitskräfte nach Israel, um zu lernen, wie die Israelis ihre Flughäfen absichern und den Terror in den Griff bekommen. Doch manche Methoden können nicht einfach nach Europa übertragen werden. Denn anders als Europäer haben die Israelis keine Hemmung, die Gefahren und die potenziellen Täter beim Namen zu nennen und wenn nötig, auch vorsorglich zu inhaftieren.
(Hier geht’s zum Kommentar: http://www.israelnetz.com/hintergrund/detailansicht/aktuell/kommentar-nizza-und-palaestinensischer-widerstand-96842/)
Dankenswerterweise wird man inzwischen sensibler in Europa. Nach Informationen der Internationalen Christlichen Botschaft in Jerusalem (ICEJ) interessiert sich nun auch der EU-Koordinator für Terrorbekämpfung für die israelischen Strategien:
„Die europäischen Staaten versuchen, mit Hilfe von Technologien, die in Israel entwickelt wurden, bessere Methoden zu entwickeln, um militante Einzelattentäter aufgrund ihrer Online-Aktivitäten z.B. auf sozialen Netzwerken frühzeitig zu erkennen. Das erklärte ein EU-Sicherheitsbeamter am heutigen Dienstag. Der Terroranschlag mit einem LKW in Frankreich letzte Woche sowie die Axtattacke in einem Zug in Deutschland am Montag lassen die Sorge in Europa vor weiteren radikalisierten Angreifern, die wenig oder gar keinen Kontakt zu militanten Gruppen haben, wachsen. „Wie erfasst man erste Anzeichen bei jemandem, der keinen Kontakt zu einer Organisation hat, aber inspiriert ist und eine gewisse Zugehörigkeit ausdrückt? Ich weiß es nicht“, beschrieb Gilles de Kerchove, EU-Koordinator für Terrorbekämpfung, die schwere neue Herausforderung während einer Geheimdienstkonferenz in Tel Aviv. „Darum bin ich hier. Wir wissen, dass Israel große Leistungsfähigkeit im Bereich Internet besitzt“, so de Kerchove.“
(Quelle: ICEJ-Kurznachrichten vom 19. Juli 2016, http://de.icej.org/news/headlines/eu-mit-israelischer-technologie-gegen-einzelt%C3%A4ter)
Bündnis C setzt sich für eine unvoreingenommene, sachgemäße Berichterstattung zu Vorgängen in Israel ein wie auch zu Gefahrenlagen in Deutschland und Europa. Die freundschaftliche Beziehung Deutschlands zu Israel gereicht beiden Seiten zum Nutzen und kann auch dem Schutz der Bevölkerung in Europa dienen.
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Beitrag wurde veröffentlicht am: 23.07.2016