Ein Ruf zu nationaler Buße

„Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2Chr 7,14)

Dieser Leitvers ruft seit Jahren verschiedene Gebetsbewegungen in die Buße vor Gott für die Schuld unseres Landes. Viele von uns sind betroffen und ratlos darüber, wie sich unser Volk immer schneller von Gott entfernt. Nach den Erschütterungen zweier Weltkriege haben wir als Volk unbegreifliches Erbarmen von Gott erlebt: Die Versöhnung mit den europäischen Nationen, insbesondere mit Frankreich, der erneute wirtschaftliche Aufstieg mit Hilfe des Marshallplans, die zunehmende Aussöhnung und Freundschaft mit Israel und schließlich die Wiedervereinigung unseres Landes. Deutschlands neue internationale Anerkennung und Einfluss waren Frucht von Dankbarkeit, Gottesfurcht, Demut und Genügsamkeit, geleitet von unseren jüdisch-christlichen Grundwerten und Haltungen. Mit der Abwendung von Gottes Wort, Seinen Geboten und Lebensordnungen erleben wir seit Jahren einen Abwärtstrend unseres Landes mit Desorientierung in Familie, Politik und Gesellschaft, und nicht zuletzt die Entfernung von Seinem Volk Israel. Die Corona-Krise hat den Trend beschleunigt. Andererseits haben viele Christen und Leiter in ihr den Ruf Gottes zur Umkehr gehört und aufgenommen.

Jesus begann Sein öffentliches Wirken mit der Aufforderung „Tut Buße“. Das Ernstnehmen dieses Rufs und die eigene Umkehr sind der Schlüssel für Veränderung im eigenen Leben, in der Familie, am Arbeitsplatz, in einer Stadt, einer Region und in einer Nation. Wenn wir in unserem Land wieder eine Politik nach christlichen Maßstäben wollen, kann diese in einer Demokratie niemand einem gottlos gewordenen Volk auferlegen. Eine andere Politik wird es nur mit veränderten Menschen geben, die diese wollen und sich dafür stark machen.

Deshalb engagiere ich mich als Bundesvorsitzende mit für eine Bewegung nationaler Buße. „Erbarmen über Deutschland“ ist keine Organisation, sondern eher ein gemeinsamer Gebetsruf für Deutschland. Initiatoren sind Schwester Joela Krüger (Evangelische Marienschwesternschaft Darmstadt), Harald Eckert (Christen an der Seite Israels), Prinz Philip Kiril von Preußen (Evangelischer Pfarrer in Berlin) und Benjamin Berger (Christchurch Jerusalem). Die Initiative begann 2017. Seitdem gab es verschiedene Gottesdienste, Gebetstreffen, Klausuren und Einsätze auf Konferenzen.

Buße bedeutet hören, innehalten, Schuld erkennen, bekennen, am Kreuz Vergebung empfangen und mit einem auf Gott ausgerichteten Kompass eine neue Wegrichtung einschlagen. Das Ziel ist das Kommen Seines Reiches, die Königsherrschaft Gottes. Nach Seinem Wort wird Er Seine Gemeinde aus Juden und Nationen zum Ziel bringen und dort vollenden, wo Er sie vor zweitausend Jahren begonnen hat. In allen Turbulenzen unserer Tage halten wir im Glauben daran fest, dass Gottes Barmherzigkeit für unser Land noch kein Ende hat. Wir bitten Ihn, uns zu einer nationalen Bußversammlung zusammen zu schließen, damit es durch die Kraft Seines Heiligen Geistes noch einmal zu einem geistlichen Klimawandel kommen kann – auch mit Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft. Dafür stehen wir als christliche Partei.

Wir rufen unsere Mitglieder und Freunde auf, mit „Erbarmen über Deutschland“ zusammen in einen Buß-, Reinigungs- und Läuterungsprozess von geistlichem Tiefgang und mit nationaler Relevanz einzutreten. Dieser Prozess muss bei der Kirche beginnen und auch uns reinigen. Damit wir ein Gefäß werden, dem der Herr Verantwortung für unser Land anvertrauen kann.

Karin Heepen

Bundesvorsitzende