Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das sich viele anders vorgestellt hatten, das jeden einzelnen herausforderte und weiterhin herausfordert. Durch die momentane Pandemie wird dieses Jahr anders zu Ende gehen, vielleicht rückbesinnt auf unsere engsten Beziehungen, vielleicht mit Zeit für die, die alleine sind, und mit weniger Einkaufstrubel. Gesellschaftlich und politisch kam vieles durch die Corona-Pandemie in Bewegung und zum Erliegen. Die Suche nach Antworten auf Fragen zur Pandemie-Bekämpfung, zu den Maßnahmen und dem Schaden der Wirtschaft begann. Auf das meiste gibt es keine klaren Antworten.

Der Riss, der durch die Gesellschaft geht, scheint in diesem Jahr noch größer geworden zu sein. In diesen Riss wollten und wollen wir schon seit 2015 als Partei eintreten. Unser Auftrag bleibt auch während der Pandemie klar: der Stadt Bestes zu suchen. Damit ist unsere Gesellschaft, unsere Republik, unser Land und unsere Kommune gemeint, in die wir als Christen hineingestellt sind, um Licht und Salz zu sein.

Als Partei von Christen in Deutschland bedeutet das, dass wir Stimme ergreifen für die, die keine Stimme haben, wir für Versöhnung und Heilung der entstandenen Wunden unserer Gesellschaft eintreten sollten. Dazu gehört, dass wir, wie einst Joseph, Daniel oder Ester ihren damaligen Herrschern mit Rat, Gebet und Weisheit dienend zur Seite standen, dies nun auch mit den Regierungen unserer Zeit tun. An der Seite von unseren Ratsherren, Bürgermeistern, Landtagsabgeordneten, dem Bundestag oder der Bundesregierung. Durch Gespräche, Telefonate, Briefe oder auch einfache Gebete für die Menschen in Entscheidungspositionen. Wir dürfen Friedensstifter zum Wohle unserer Stadt sein und in den Riss eintreten.

Dabei sollten wir uns aber als Christen auch immer wieder verdeutlichen, dass wir uns als Kinder Gottes verstehen dürfen und wir auch und ganz besonders Bürger des Reiches Gottes sind, und dass die Reiche dieser Welt vergänglich sind. Auch Joseph, Daniel und Ester waren zwar Teil der Nation, in der sie lebten. Aber gleichzeitig waren sie sich immer bewusst, zu wem sie eigentlich gehören.

Dieses Bewusstsein, diesen Auftrag, den dürfen wir uns am Ende dieses Jahres im Kern unserer Familie noch einmal ganz bewusstmachen, wenn wir an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus denken. Corona heißt im Spanischen „Krone“, und die Frage ist, wem setze ich, wem setzen Sie in diesem Jahr die Krone auf?

Micha Schlittenhardt

Beisitzer im Bundesvorstand